Geschichte

Bereits in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts hatte sich der private Segelsport auch im Nordfriesischen Wattenmeer entwickelt. 1927 kamen in Husum neun segelbegeisterte Herren zusammen und beschlossen den festen Zusammenschluss aller wassersportlich interessierten Kreise zu einem „Husumer Segler-Verein“.

1928 Gründungsversammlung am 5. Oktober 1928 im Club Hotel Vorsitzender wird Dr. Oskar Stoppel. Die Nachbarvereine in Brunsbüttel, Glückstadt, Cuxhaven und Meldorf sollen über die Gründung informiert werden. Als Beitrag soll eine Pauschale von 5,00 Rmk erhoben werden.

1929 Die Mitgliederzahl stieg um 8 Herren und 2 Damen. Es wird der Antrag um Zuweisung eines festen Liegeplatzes im Rödemiser Priel gestellt.

1930 Erster Kursus über Knoten und Speißen und Vorbereitungskurs für den Steuermann auf kleiner Fahrt. Teilnahme für alle Mitglieder ist Pflicht.

1934 Der 60 qm-Kreuzer „Lis“ von Regierungsbaumeister Achim Griese nimmt als Teilnehmer an der Helgolandwoche teil. „Zuleika“, „Lis“ und „Trude“ unternehmen Fahrten in der Ostsee, der Westküste Schwedens und durch den Göthakanal.

1935 neuer Vorsitzender wird Harald Kemlein. Der Husumer Kreuzer „Lis“ nimmt wieder an den Regatten der Helgolandwoche teil.

1936 „Lis“ auf Fahrt zur Westküste Norwegens, Stavanger und Oslo.

1946 am 09.08.1946 finden sich 13 Personen zusammen, um den Verein wieder zu beleben. Zum Vorsitzenden gewählt wird Hans Andresen. Durch den Krieg war die Segelei der Husumer und die Vereinstätigkeit ganz zum Erliegen gekommen. Alle Fahrzeuge waren von der Besatzungsmacht beschlagnahmt worden.

1947 Mit alten Paddelbooten kann wieder Wassersport betrieben werden. Erste Jollen tauchen an der Kante auf. Ende des Jahres zählt man 86 Mitglieder. Erste seglerische Schulung wird wieder aufgenommen.

1948 Das erste Ansegeln zu Pfingsten nach dem Krieg. Ziel ist Süderhafen.

1949 Harald Kemlein wird wieder Vorsitzender. Der Vorstand wird um einen Paddelwart erweitert. Der Paddelbootschuppen wird in die Nähe des Silos versetzt. Er ist die einzige Unterkunft der Paddler und Segler. Es wird der erste Slip und erste einfache Brücken gebaut. Die erste Regatta wird vom Steindeich nach „Modersloch“ abgehalten. Danach wird ein Vermessungsausschuss gegründet. Es soll nach der J-R-Formel gesegelt werden. Mit kleinen Booten wird das Wattenmeer wieder erkundet. Man lernt dieses Meer mit seinen Strömen, Watten und Sänden kennen und lieben.

1951 Zum Vorsitzende wird Wilhelm Winkler gewählt. 15 Mitglieder legen die Führerscheinprüfung für die Segelscheine A ab. Aus den Brandtrümmern der Fa. CJ Schmidt werden lange Balken zu modernen Brücken verarbeitet.

1953 Das 25-jährige Bestehen des Vereins wird gefeiert.

1954 Walter Jacobsen wird neuer Vorsitzender.

1957 Wilhelm Winkler ist wieder Vorsitzender.

1958 Vorsitzender wird wieder Walter Jacobsen. Eine unruhige, aber aktive Zeit beginnt im HSrV. Eigene Stützpunkte als Töchter des Husumer Vereins in Friedrichstadt und Wyk. Der alte Schuppen soll am Rödemiser Priel aufgebaut werden – aber erst wird gesegelt.

1959 Wilhelm Winkler übernimmt kurzzeitig den Vorsitz.

1959 Walter Jacobsen wird wieder Vorsitzender. Eine Kutterdienst- vorschrift wird verfasst. Der Schuppen wird versetzt, eine neue Slipanlage erstellt und ein Clubhaus errichtet. Der Kutter erkämpft bei der Schleiwoche einen Pokal.

1961 Der Verein hat 110 Mitglieder. Erstmals Teilnahme an der Tertius-Regatta.

1962 130 Mitglieder. „Man sollte sparsamer mit Neuaufnahmen sein“.

1963 28 Segelscheine A, 18 Segelscheine B und 1 Segelschein C. Die Wyker machen sich selbständig. Danach sind es nur noch 112 Mitglieder. Die Paddlerbrücke wird von den Seglern mitbenutzt, da kaum noch Paddler im Verein sind. Der Schuppen soll erneut erweitert werden. Größere Boote – auch als Kielschwerter – erlauben weitere Fahrten nach Helgoland und Büsum. Der Vorsitzende segelt nach Delfzyl.

1964 Der Friedrichstädter Zweig macht sich selbständig und löst sich vom HSrV. Im Husumer Verein verbleiben 97 Mitglieder.

1966 Es werden neue Brücken gebaut. Der Arbeitsdienst mit 2 Std/ Woche erscheint nicht ausreichend.

1967 Neuer Vorsitzender wird Ove Ketels. Ein 2. Boots-Schuppen soll gebaut werden. Von Nordstrand wird die Holzkonstruktion eines alten Schuppens erworben und nach Transport in Husum aufgestellt. Die Arbeiten dauern von Mai bis Oktober. Erste Boots-Eigenbauten aus Kunststoff werden erwartet. Der Kutter beteiligt sich an der Tertius-Regatta. „Eine Husumer Jacht in Seenot“. SK Woldt erhielt die Hilfe des Seenotrettungskreuzers von Nordstrand. Bei dem Aufslippen der Boote erneut Diskussion über einen Schuppenneubau. Das Clubhaus erhält einen Ölofen. Das Vereinsgelände soll endlich einen Wasseranschluss erhalten.

1968 „Wir platzen aus allen Nähten“. Ein alter Schuppen der Nordstrander Ziegelei wird südlich des alten Schuppens neu aufgebaut. Wegen des Schuppenbaus werden die Arbeitsstunden auf 40 angehoben. Das Clubhaus erhält einen Wasseranschluss.

1969 Dr. Uwe Harder übernimmt den Vorsitz. Generationsprobleme in der Jugendabteilung. Kein ständiger Kutterführer und zu wenig Mannschaft.

1970 Es wird ein Optimist angeschafft und die Werbetrommel geschlagen. Es wächst eine neue Jugendgruppe heran.

1971 Der Bootsbestand ist so gewachsen, dass man sich über einen Aufnahmestop für Boote Gedanken macht. Die Fischkutter machen eine Lage durch Verlegen eines Päckchens frei für die Segler.

1972 Vorsitzender wird wieder Ove Ketels. Neue Tochter des Vereins ist der Amrumer Yacht-Club.

1973 Der Bau einer Toilettenanlage wird beschlossen. Die sanitäre Situation ist untragbar geworden. Doch mit der Genehmigung gibt es Schwierigkeiten. Das Gesundheitsamt schaltet sich ein. Abwarten bis zur neuen Sportboothafenverordnung.

1974 Gerüchte verhindern den Neubau des Clubhauses – die Werft soll einen Gleisanschluss über unser Gelände bauen wollen. Es werden Stimmen laut, doch gleich eine neue Halle mit Clubhaus zu bauen. Verhandlungen wegen des Geländes werden aufgenommen.

1976 Neuer Vorsitzender wird Fred Steppat. Die Hauptversammlung beauftragt den Vorstand, den Bau voranzutreiben. Der Segler-Verein wird zum „Bauverein“. Nach der Pfahlgründung und vielen Stunden Eigenleistung an der Gründung wird im September der Grundstein gelegt

1978 Es ist geschafft! Ostern werden mit hochrangigen Gästen die neuen Anlagen festlich eingeweiht. Zum 50. Geburtstag des Vereins kann ein festliches Jubiläum begangen werden.

1979 Peter Kruse übernimmt den Vorsitz. Die Diskussionen zum Schutz des Wattenmeeres beginnen, die die Vereinsarbeit des Vorstandes bis heute bestimmen. Ein ständiges Gegensteuern gegen überzogene Auflagen und Klarstellungen über die „Umweltverträglichkeit“ des Wassersports werden erforderlich. Mit der Kutterbesatzung gibt es Schwierigkeiten. Jugendarbeit ist ein hartes Brot.

1980 Zur Heverregatta ein Rekordergebnis. Es werden 79 Boote gemeldet.

1981 Zum Segler-Ball wird aus eigenen Reihen als Einlage ein Shanty-Programm unter Leitung von Anton Johannsen zusammengestellt. Der Husumer Shanty-Chor ist geboren. Jugendarbeit funktioniert wieder. Segelscheine und Jüngstenscheine werden absolviert.

1982 „Naturschutz“ ist wieder angesagt. Segler sollen u.a. „Verursacher“ sein. Erich Blatt wird zum Ehrenmitglied ernannt.

1983 Neue Planungen für ein Bauprojekt – Hafenausbau. Ein Jugendlager der Optis auf Hooge wird zum Höhepunkt der Jugendarbeit.

1984 Die Hafenerweiterungsmaßnahmen führen zum „Heine-Kai“. Die Opti-Jugend beteiligt sich mit großer Mannschaft am Friedrichstädter Opti-Lager.

1985 Zum Vorsitzenden wird Anton Johannsen gewählt. Der Hafenausbau mit den letzten Feinheiten beschäftigt immer noch den Vorstand.

1986 Das Clubhaus wird wärmetechnisch isoliert. Im alten Schuppen will keiner mehr liegen. Der „Nationalpark“ nimmt Formen an.

1987 Vorsitzender wird Rudolf Sommer. Der alte Schuppen soll weg. Eine neue Bootshalle geistert in den Seglerköpfen.

1988 SK Harald Jürgens wird für 50-jährige Mitgliedschaft die goldene Ehrennadel verliehen. Die neuen Befahrensregelungen für die Watten stehen bevor.

1989 Immer noch keine Übereinstimmung für eine neue Halle.

1991 Erhard Stender wird neuer Vorsitzender. Der Jugendkutter „Aldebaran“ verlässt den Verein, neu angeschafft wird eine „Teenie“-Segeljolle. Der Bootswaschplatz wird gebaut.

1993 Endlose Diskussionen über die Vereins-Finanzen und einen Hallenneubau. Es wird ein Bauausschuss gebildet. Überraschend wird dem Verein ein Gelände zu Kauf angeboten.

1994 Rüdiger Blatt übernimmt den Vorsitz. Nach erneuter Diskussion wird gehandelt. Der alte Schuppen wird abgerissen. Ein Hallenneubau wird unter Aufgebot aller Kräfte bis zum Oktober fertiggestellt. Immer wieder die gleichen aktiven Segler auf der Baustelle!

1995 Die „Engde“ als wichtiges Fahrwasser bleibt den Seglern nach Intervention erhalten. Bei Rausholen der Brücken wird der geliehene Trecker versenkt. Für die Jugendarbeit wird als küstentaugliches Boot eine gebrauchte „Delanta“ gekauft und auf den Namen „Tine“ getauft. Als Schenkung erhält der Verein eine Kieljolle vom Typ „Sailhorse“.

1996 Durch einen weiteren Zukauf wächst das Vereinsgelände um die große Wiese an. Hans Bruhn wird für seine 50-jährige Mitgliedschaft und seine jahrzehntelange Arbeit im Vorstand mit der goldene Ehrennadel und der Ehren-Mitgliedschaft ausgestattet. August Bundtzen erhält ebenfalls für 50 Jahre Mitgliedschaft die goldene Ehrennadel. Fischer und Segler demonstrieren gegen weitere Verschärfungen des Nationalpark-Gesetzes.

1997 Restliche Grundstücksflächen werden erworben. Das Gelände ist abgerundet.

1998 Zum 70-jährigen Bestehen des Vereins wird eine Jubiläumsregatta veranstaltet. Das seit Segler-Gedenken vorhandene „Dwarsloch“ kann nach zähen Verhandlungen auf Antrag als Interessenten-Fahrwasser bestehen bleiben.

1999 Eine Projektwoche der Hermann-Tast-Schule wird unter Beteiligung vieler Husumer Boote zu einer gelungenen Gemeinschaftsfahrt nach Pellworm.

2000 Erste Kunststoff-Dalben werden eingespült. Die gemeinsame Jugendarbeit der Friedrichstädter und Husumer soll ausgebaut werden. Jonny Jürgensen und Anton Johannsen wird die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

2001 Das Nationalparkamt möchte die 3-Stunden-Regelung kippen. Wieder Bauarbeiten im Hafen, diesmal wird die Bahndamm- Fußsicherung erneuert.

2002 Die restlichen Dalben werden gespült. Zum Befahren öffentlicher Straßen wird eine Abnahme der Bootstrailer vom TÜV erforderlich. Größere Boote brauchen mehr Platz- und wieder Diskussion um Neubau oder Erweiterung einer Bootshalle. Jonny Nickelsen wird wegen seine jahrelangen Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt.

2003 Zum 75-jährigen Vereinsbestehen wird eine Jubiläumsregatta ausgetragen und ein festlicher Jubiläumsball gefeiert. Nach vielen Ausbesserungen des hölzernen Mastenkrans wird nun ein Stahl-Mast erstellt.

2004 Zum neuen Vorsitzenden wird Hargen Johannsen gewählt.

Alte Fotos z.T. von Herrmann Iben / Sammlung Uwe Iben
und von Heinz Clausen